Was ist Awareness:
Awareness bedeutet „Aufmerksamtkeit“ oder „Bewusstsein“ und gemeint damit ist ein Bewusstsein gegenüber diskriminierendem oder grenzüberschreitendem Verhalten, häufig im Kontext einer Veranstaltung.
Warum braucht es ein Awareness-Konzept:
Ein Awareness-Konzept kann dazu beitragen, wie wir einen achtsamen und respektvollen Umgang miteinander haben können, indem wir uns mit unseren eigenen Privilegien und unserem Verhalten auseinandersetzen. Denn auch bei linkspolitschen Veranstaltungen bewegen wir uns nicht in einem geschützten Rahmen, auch hier kann es zu diskriminierendem und grenzüberschreitendem Verhalten kommen. Grenzüberschreitendes Verhalten kann unter anderem verbal, physisch als auch psychisch stattfinden.
Beim Los Geht’s treffen Menschen aus unterschiedlichen Zusammenhängen mit unterschiedlichen Vorerfahrungen zusammen. Die Verantwortung für ein gutes Miteinander liegt bei uns allen. Eine kritische und konstruktive Selbstreflexion kann dazu beitragen. Lasst uns gemeinsam jeglicher Art von Diskriminierung entgegentreten und jeder Person ermöglichen, sich an diesem Ort wohl zu fühlen. Diskriminierendes und grenzüberschreitendes Verhalten aufgrund des Geschlechts, des Aussehens, der sexuellen Orientierung, der Herkunft, der Religion, der Beeinträchtigungen oder anderen individuellen oder gruppenspezifischer Merkmale werden nicht akzeptiert.
Das Awarenessteam:
Unser Awarenessteam hat das Ziel, auf einen achtsamen und bewussten Umgang unter den Teilnehmer*innen auf dem Los Geht’s hinzuweisen. Es dient der Unterstützung zu einem respektvollen und sensiblen Umgang miteinander, von dem alle profitieren. Wir werden aktiv, wenn wir diskriminierendes oder grenzüberschreitendes Verhalten beobachten, von anderen darauf hingewiesen werden oder um Hilfe gebeten werden.
Das Awarenessteam hat den Fokus auf die Unterstützung von Betroffenen. Es spricht keine Verbote und Restriktionen aus. Diese werden nach Absprache zwischen Awarenessteam und dem Orgateam, nach dem Hausrecht, durch die Veranstalter*innen ausgesprochen.
Wir versuchen für jede betroffene Person eine vertrauensvolle Ansprechperson zu sein. Wir sind jedoch kein professionelles Awarenessteam. Wir sind nicht besonders divers. Uns können Fehler passieren, aus denen wir jedoch lernen wollen, denn uns ist das Reflektieren unserer eigenen Privilegien wichtig.
Regeln für die Veranstaltung:
1. Rücksichtsvoller und Respektvoller Umgang miteinander
Unabhängig von Sexualität, Nationalität, Hautfarbe und Geschlecht sind alle willkommen. Wir dulden keine Diskriminierung jedweder Art wie u. a. Rassismus, Sexismus, Ableismus, Homo- und Transphobie, physische, verbale oder sexualisierte Übergriffe.
2. Nur „Ja“ bedeutet „Ja“
Wahre die individuellen Grenzen und Bedürfnisse von dir selbst, wie auch von anderen. Handle nach dem Konsensprinzip. Stelle z.B. keinen Körperkontakt ohne ausdrückliche Zustimmung her.
Sei aufmerksam für Grenzverletzungen, Übergriffe und alle Formen von struktureller Diskriminierung.
3. Hinschauen statt wegschauen
Schaut euch um. Sollte es einer Person nicht gut gehen, holt Hilfe oder helft selber. Wird deine Hilfe abgelehnt, respektiere das, auch ein ungefragtes Hilfsangebot kann übergriffig auf eine Person wirken.
4. Kulturelle Aneignung
Zeige deine Wertschätzung und deinen Respekt, habe Verständnis für den Wert anderer Kulturen und reflektiere deine Privilegien. Verzichte auf die unreflektierte Verwendung von kulturellen, politischen und religiösen Symboliken.
5. Gemeinsames Lernen statt Verteidigungsmodus
Nur weil diskriminierendes Verhalten nicht mit Absicht geschah, wird das Erleben einer diskriminierenden Erfahrung nicht weniger schlimm. Intentionen sind hier von der Wirkung oft unabhängig. Gleichwohl passieren Übergriffe mitunter aus Unwissen heraus. Wir wünschen uns, dass dieses Unwissen zu Wissen wird und so zu einer Veränderung des eigenen Verhaltens werden kann. In diesem Sinne möchten wir einen Dialog ermöglichen. Letztendlich entscheidet die betroffene Person, ob sie ein (ggf. moderiertes und begleitetes) Gespräch mit der Person möchte, von der die Diskriminierung ausging.
6. Definitionsmacht vs. Handlungsmacht
Unsere Orientierung an Wünschen der Betroffenen heißt nicht, dass diese Sanktionen verhängen können. Wir setzen keine Strafen um, sondern versuchen die Situation bestmöglich im Sinne der betroffenen Personen zu gestalten. Das kann auch Konsequenzen für die übergriffige Person beinhalten.
7. Schweigepflicht
Betroffene müssen nicht von erlebten Situationen oder Gefühlen erzählen. Wenn die Person das aber möchte, unterliegt alles Gesagte der Schweigepflicht und wird vertraulich behandelt. In anonymisierter Form werden wir im Awareness-Team (und ggfs. mit der Los Geht’s Orga Crew) darüber sprechen, um unsere Arbeit zu reflektieren und uns auszutauschen. Nur mit dem Einverständnis der betroffenen Person geben wir Informationen an Dritte weiter (z.B. Schutz, beschuldigte Person etc.)
Informationsmaterial:
Auf dem Infopunkt während des Los Gehts, werden wir einiges an Material auslegen, sowie auch Links, die sich mit bestimmten Themen auseinandersetzen. Nehmt euch doch gerne Zeit und setzt euch mit Themen auseinander, von denen ihr vielleicht noch nichts oder bisher nur wenig gehört habt.
Safer Space (Rückzugsort):
Wenn du das Bedürfnis nach einem Rückzugsort hast, melde dich ebenfalls bei uns – ein ruhiger Raum weg von der Menschenmenge steht zur Verfügung. In der Karte findest du diesen unter der Bezeichnung „Safer Space“.
Du bist nicht alleine, komm gerne zu uns und sprich uns an bei jeder Form von grenzüberschreitendem und diskriminierendem Verhalten. Wir sind an einer grünen Armbinde zu erkennen.
Sprich uns gerne an. Falls du uns nicht findest, kannst du uns unter dieser Nummer 01727173100 erreichen.